Liebe Karin,

Herzlich willkommen in meiner VIR-Community!

Du bist der erste Gast in meiner neuen Meet&Greet-Rubrik, und ich freue mich so, dass Du zugesagt hast!

„Vielen lieben Dank dafür, liebe Chantal. Das ist wirklich eine tolle Idee mit dieser Rubrik und ich bin genauso gespannt wie du auf die Rückmeldungen! Danke, dass ich dabei sein darf – und noch dazu gleich als erste!“

Ich freu mich, dass Du da bist! Damit wir Dich ein bisschen besser kennenlernen, hab ich ein paar Fragen für Dich vorbereitet.
Ready? Here comes: Was war bei Dir zuerst da, das Schreiben oder die Pferde?

„Ahhhh, das ist fast wie das Huhn und das Ei, vermutlich aber knapp die Pferde. Da betrifft eine meiner frühesten Kindheitserinnerungen einen Ponywallach namens Hanno am Neusiedler See, der mir beim Ausritt in den Weinbergen stoisch gezeigt hat, dass er entscheidet wo es lang geht (zum leckersten Gras)- und das jedes Mal, wenn mein Vater den Führzügel losgelassen hat. Sobald ich dann schreiben konnte, habe ich angefangen, solche Geschichten auf Zetteln festzuhalten und mit dem Tacker oder Wolle und Locher als kleine Büchlein zu heften. Damals habe ich auch noch selbst illustriert. *hüstel* 😊

Du bist Tierkommunikatorin und Du schreibst einerseits Bücher, die direkt mit dieser Arbeit zu tun haben, andererseits Romane wie die „Nordlicht“-Reihe. Was nimmt den größeren Raum in Deinem Autorenleben ein?

„Das sind derzeit definitiv die Romane: Kinder- und Jugendbücher und nächstes Frühjahr erscheint mein erster Roman im Erwachsenenbuch. Darauf freue ich mich riesig. Da sprudeln gerade die Ideen und ich habe das große Glück, dass ich grade gestern einen neuen Vertrag unterschreiben durfte. Es wird also demnächst wieder neues Lesefutter von mir geben. Indirekt auch im Sachbuch: Ich bin richtig froh, dass zwei Bücher, die mir vom Thema ganz wichtig und nah sind, jetzt ganz frisch neu aufgelegt wurden.“

Schriftstellerin und Pferdeflüsterin, eine (wie ich glaube) einzigartige und definitiv faszinierende Kombination. Hast Du in einem „normalen“ 😉 Beruf gearbeitet, bevor Du diese beiden Standbeine für Dich ausgebaut hast?

Oh ja: Ich habe erstmal von der Pieke auf „bodenständiges“, also journalistisches Schreiben gelernt: Vor, während und nach dem Studium der Kulturwissenschaften habe ich zunächst für Zeitungen gearbeitet, später beim Radio. Dort habe ich dann auch mein Volontariat absolviert. Das ist die Ausbildung zur Redakteurin. In dem Beruf habe ich viele Jahre gearbeitet und manchmal schreibe ich heute noch kleine Artikel für Fachzeitschriften.

Nun noch eine Frage zum Pferdeflüstern, weil das von vielen immer noch als esoterisches „Woowoo“ abgetan wird.

Wer sind Deine Klienten? Pferde mit Ängsten und/oder Verhaltensauffälligkeiten? Oder hilfst du Pferdebesitzern generell, ihre Pferde besser zu verstehen?

Und hast Du eine spezielle Begabung oder ist Tierkommunikation etwas, das jeder lernen kann?

„Ich bin fest davon überzeugt, dass das jede*r lernen kann. Letztlich geht es vor allem darum, sich in sein Tier hineinzuversetzen, die eigene (Menschen-)Brille abzunehmen und mal durch die Brille des Tieres auf die Welt und sich selbst zu schauen. Dieses Einfühlungsvermögen ist uns allen angeboren. Der Rest ist Training: Üben, üben, üben und auch seinen Sechsten Sinn wieder schärfen. Dabei unterstütze ich auch gern in meinen Seminaren.

Man kann mit allen Tieren kommunizieren lernen. Meist wenden sich Tierhalter an mich, deren Pferd, Hund, Katze oder auch mal Kuh oder Schildkröte eine Verhaltensauffälligkeit oder eine Krankheit zeigt, bei der man auf herkömmlichem Weg nicht weiter weiß. Manchmal sind es auch Sterbebegleitungen, wo sich die Menschen Gedanken um letzte Wünsche ihre Tieres machen und ihm helfen möchten, und ja: manchmal sind es einfach Anfragen von Leuten, die ihr Tier gern noch besser kennenlernen und verstehen möchten.“

Ich finde das wunderschön und hoffe, ich schaffe es nächsten Sommer zu einem Deiner Seminare!

Wie sieht ein durchschnittlicher Tag bei Dir aus, in Stichworten? Hast Du eine Morgen-/Abend-Routine, die für Dich unverzichtbar ist, sei es fürs Schreiben oder einfach, damit Du Dich richtig gut fühlst?

„Während der Woche stehe ich meist schon sehr früh auf, weil ich eine schulpflichtige Tochter habe. Wenn sie morgens um 7 den Bus genommen hat, gehe ich eine lange Runde mit dem Hund. Dann gibt’s Frühstück, das ich mir oft schon mit an den Rechner nehme. Und dann beginnt der Arbeitstag: Emails beantworten, Schreiben und wieder von vorn. Dazwischen Essen, Tiere versorgen, das bisschen Haushalt, nochmal schreiben und dann unbedingt wieder raus. Garten, Tiere, Natur. Das beendet einen guten Arbeitstag. Und dann mit Hund, Katze und Kind auf dem Sofa kuscheln (wenn die denn in Kuschellaune sind) oder nochmal ne Spätschicht am Computer, wenn dringende Abgabetermine näher rücken. Ah, und mein Lebenselixier ist ganz dünner Plörrekaffee mit Hafermilch. Und Schokolade. Neuentdeckung: Matcha. Die ist grün. 😊

Nun muss ich nachfragen: Was für Tiere leben außer Deinem süßen Hund noch bei Dir? Den Hund kenne ich schon, weil er auf Deinem Instagram Post „Kurt – Wer möchte schon ein Einhorn sein?“ gelesen hat ;-). Hast Du eigene Pferde? Wohnst Du so richtig romantisch mit den Tieren auf einem Hof? Wie können wir uns das vorstellen? Mein Traum war ja immer so ein Pippi-Langstrumpf-Dasein mit Pferd auf dem Balkon – ganz hab ich das noch nicht geschafft, auch wenn mein Hund schon ein sehr brauchbarer Herr-Nielsson Ersatz ist ;-). Aber zum Pferd muss ich eine halbe Stunde fahren.

„Ich hatte das große Glück, dass meine beiden Pferde tatsächlich bis zu ihrem Tod in meinem riesigen Garten direkt an unserem uralten, verwunschenen Fachwerkhaus leben konnten. Momentan ist unsere tierische Familie etwas kleiner: ein Hund, eine Katze, drei Hühner und ein Hahn. Aber das kann sich schnell wieder ändern. Da unsere Tiere fast immer aus dem Tierschutz stammen, ist da oft Bewegung drin.“

Das ist so toll! Auch da sind wir voll auf einer Wellenlänge.
Meine Schwester und ich hätten am liebsten unser eigenes Tierasyl! Wer weiß, vielleicht kommt das noch!
Nun eine Frage an Dich als Schriftstellerin:

Was ist Dein Hack, wenn Du in einem Text nicht weiterkommst, einen Logikfehler in der Handlung entdeckt hast oder Dich einfach blockiert fühlst? (Ich unterstelle jetzt mal, dass das nicht nur mir ab und zu passiert 😉).

„Das ist ganz unterschiedlich. Meist hilft: frische Luft um die Nase – mit dem Hund in den Wald, irgendwas ganz anderes machen. Oder den Knoten mit Familie und oder Freunden im Gespräch entzerren. Oder erstmal eine andere Szene schreiben. Aber manchmal beiße ich mich auch stur da durch, bis es wieder geht.“

An welche Bücher aus Deiner Kindheit/Jugend erinnerst Du Dich am liebsten?

„Da gab es so viele, Chantal! Puh. Schwierig. Ich war eine unersättliche Leseratte. Astrid Lindgren habe ich geliebt und Otfried Preußler, Max Kruse, Enid Blyton, „Die Söhne der großen Bärin“ von Lieselotte Welskopf Henrich, eigentlich alles mit Indianern und/oder Pferden … ah, und zwei Lieblingstitel waren und sind „Komm heim Candy“ von Meindert de Jong und „Das wunderbarste Meerschweinchen der Welt“ von Paul Gallico.

Astrid Lindgren, Max Kruse, Enid Blyton und Otfried Preßler haben wir gemeinsam 😊. Und die Pferde und Indianer auch!

Welches Buch liegt denn derzeit auf Deinem Nachttisch/Couchtisch?

„Mein Leben, manchmal leicht daneben“ von Alice Pantermüller und mein Isländischlehrbuch von Stefan Drabek.“

Gibt es ein aktuelles Projekt, das für Dich gerade superspannend ist und von dem Du uns erzählen möchtest?

„Ja, unbedingt!!! Aber das ist leider noch streng geheim – und das ist so, so gemein! Ich platze nämlich schon beinahe. Okay, soviel: Es wird eine Trilogie. Das Cover ist fantastisch geworden. Es geht um Pferde. Und um einen rätselhaften Gegenstand, der alles verändert. Und der erste Band kommt im Frühling. Und dann kommt noch eine neue Trrnnjhökmmfsdnfjhu … ups. Also ich darf jetzt wirklich noch nicht mehr verraten. Aber bald. Versprochen!😊

Hmmmm …. Du lernst also Isländisch? Nur so oder hängt das auch mit dem neuen, streng geheimen Projekt zusammen?

„Wer weiß …?! 😉 … Ich liebe es Sprachen zu lernen, ich habe ja schwedische Wurzeln und spreche das auch recht passabel. Isländisch ist da aber eine ganz andere Herausforderung. Wenn mich ein Land fasziniert, so wie es Island tut, dann möchte ich auch seine Sprache kennenlernen. Manchmal kommt auch ein Buch dabei heraus, oder zwei, oder drei … so wie bei Nordlicht. Und manchmal fahre ich auch nochmal zurück und recherchiere noch ein bisschen mehr … “

Schon wieder eine Parallele! Ich lerne auch gerne Sprachen, weil ich das Reisen so liebe und mich viel wohler fühle, wenn ich die jeweilige Sprache spreche. Und dann kommt meistens auch ein Buch dabei raus, genau wie bei Dir. Vorläufig gescheitert bin ich aus Zeitgründen an Swahili, aber sowohl das dazugehörige Buch, das in Tansania spielt, als auch das Sprechen dieser so komplexen Sprache wird hoffentlich irgendwann noch Realität.

Ich verschlinge gerade NORDLICHT (spannend!!!!!!!) und bin fast durch mit Band 2. Du beschreibst vieles so genau, dass ich sicher bin, Du hast es so oder so ähnlich selbst erlebt.

Wie viel Zeit hast Du schon in Island zugebracht?
Gibt es den Elfenforscher tatsächlich und kann man „Unterricht“ bei ihm nehmen?

„Oh ja! Magnús Skarpheðinsson gibt es wirklich. Er leitet die Elfenschule in Reykjavík und gibt Kurse in seiner „Elfenschule.“  Er hat faszinierende Geschichten von Elfenbegegnungen zu berichten, die er über Jahre gesammelt hat. Ich war bisher zweimal im isländischen Süden unterwegs und nächste Woche (hurra!) geht es mit dem Schiff auf der alten Fährroute von Dänemark über die Färöerinseln in den Norden von Island.“

Ich kenne ja nur den Norden und habe ihn (im Winter) fast menschenleer kennengelernt. Im Sommer wird das sicher anders aussehen. Der immer stärker werdende Tourismus in Island ist ein Thema in NORDLICHT. Kann man deiner Meinung nach das ursprüngliche Island überhaupt noch erleben? Und muss man fürchten, dass die Insel – wie es zum Beispiel mit den Cinque Terre in Italien passiert ist – in naher Zukunft nur noch Touristen-Kulisse sein wird?

Ich glaube, die Isländer müssen wirklich sehr aufpassen, dass sie ihre Naturschönheiten nicht dem Massentourismus und dem schnellen Geld opfern. Ich hoffe, sie lernen aus den Fehlern, die andere Länder gemacht haben, und dass die Naturschützer Gehör finden und ernst genommen werden. Gleichwohl ist der immense Tourismusverkehr, der das Land überrennt, nur das eine, wenn auch sehr weitreichende Problem. Die Aluminiumindustrie ist eine weitere Bedrohung für die Umwelt, die ebenso massive Konsequenzen für die Veränderung des Landschaftsbildes hat, z.B. indem Wasserfälle und einzigartige Landschaften für Stauseen und Kraftwerke geopfert werden. Der Rohstoff Bauxit wird aus Australien und Brasilien nach Island gebracht, weil der Strom dort so günstig ist. Da fängt der ökologische Irrsinn schon an.

Greta Thunberg hat noch viel zu tun – und mit ihr jede*r einzelne von uns 😔.

Und eine letzte Frage, die ich mir einfach nicht verkneifen kann: Glaubst Du, dass es sie gibt, die berühmten isländischen Elfen und sonstigen magischen Wesen? Ich stehe ja immer auf dem „Warum nicht“ – Standpunkt. Warum soll es Dinge nicht geben, nur weil wir sie nicht sehen können? Unsere Wahrnehmung ist beschränkt und außerdem macht es mir auch Spaß zu glauben, dass sich außerhalb dieser Wahrnehmung noch viel mehr abspielt! Wie ist das bei Dir?

Ich glaube, es gibt viel mehr da draußen, als unsere Schulweisheit zu fassen vermag. Selbst die Wissenschaft kommt immer mehr da hin, dass Messen, Zählen oder Wiegen nicht genügt, um ein vollständiges Bild unserer Welt zu erhalten – siehe Quantenphysik. Wir sehen immer nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit, abhängig davon, wohin wir unseren Fokus richten. Und ganz davon abgesehen: Wie viel ärmer wäre unser Leben ohne ein bisschen Verzauberung, ohne die Fähigkeit und den Mut, sich ein bisschen darauf einzulassen zu lassen, was da noch alles sein könnte um uns herum. 😊

Was für eine wunderschöne Antwort! Und auch in dieser Hinsicht kann ich Dir nur aus ganzem Herzen zustimmen!

Zum Abschluss möchte ich mich noch einmal herzlich bei Dir bedanken, dass Du Dir Zeit für meine VIRs und mich genommen und so tolle Preise für das Gewinnspiel zur Verfügung gestellt hast! Ich freu mich darauf, Dich endlich mal persönlich kennenzulernen und bin wahnsinnig gespannt auf Deine nächsten Bücher!

Im Namen meiner Very Important Readers:
Nochmals vielen Dank und alles Liebe!

Chantal

„Ich danke dir und freu mich auch schon drauf! Viele Grüße an alle lesebegeisterten VIRs da draußen! Es hat mir viel Spaß gemacht mit euch, ich freue mich auf eure Rückmeldungen und drücke allen ganz doll die Daumen fürs Gewinnspiel!

Alles Liebe, Karin“

Und hier kommen wir auch schon zu unserem Gewinnspiel:

Wir verlosen zweimal je einen beliebigen Band der NORDLICHT-Trilogie mit persönlicher Widmung von Karin Müller UND als Hauptpreis ein Package mit zwei signierten NORDLICHT-Büchern nach Wahl UND einem exklusiven NORDLICHT-T-Shirt. Wenn Du mitmachen möchtest, schreib mir bitte bis spätestens 7.11.2019 (Mitternacht) eine Mail mit der Antwort auf folgende Frage:

Karin Müller hat uns ja nicht viel verraten, aber immerhin ein klitzekleines Bisschen:

Worum wird es in ihrer neuen Reihe gehen? Die Antwort findest Du im Interview.

 

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Ich freu mich auf Dich!
Deine Chantal